Nach dem soul- und gospelgefärbten “Sweet Kind Of Blue”, einem Gemeinschaftsalbum mit Marry Waterson und einer Raritäten-Compilation hat die Wahlbritin und gebürtige Australierin nun wieder ein Album aufgenommen, das ihren seit ihrer Übersiedlung nach England im Jahre 2002 stetig gewachsenen Ruf als eine der besten Folk-Songwriterinnen der Gegenwart weiter festigt. Begleitet von einer höchst sensibel agierenden Band aus Szene-Koryphäen wie Lukas Drinkwater, Pete Roe oder Geigerin Emily Hall singt Barker ihre Songs meist mit stiller Melancholie, gelegentlich aber auch mit selbstbewußter Wut. Ihre Themen sind gerne aktuell und unbequem; Folk Music hat diesbezüglich schließlich eine lange Tradition. Aber Barker protestiert nicht mit dem Holzhammer; ihre Songs sind stets vor allem eines: Lyrisch. Weswegen man ihr auch gerne mit voller Aufmerksamkeit Gehör schenkt. Man übertreibt nicht, wenn man dieses Album als eine der schönsten Genre-Veröffentlichungen seines Jahrgangs (mindestens) beschreibt. (2020)