Rezension
Es ist ja immer so eine Sache mit posthumen Alben, die um hinterlassene Gesangsspuren eines Künstlers gebaut werden. Hier ist das Projekt gelungen. Townes’ Witwe Jeanene gab die Solo-Aufnahmen aus den Jahren 1989 bis ’96 dem Produzenten Eric Paul, der sie mithilfe einiger Topmusiker (etwa Gitarrist Richard Bennett, Larry Knechtel an Tasteninstrumenten, Bassist Bob Wray, Banjo-Picker Jim Calvin und Drummer Kenny Malone) mit griffigen Band-Arrangements ausstattete. Das Album klingt (insbesondere gemessen an den späten Live-Mitschnitten) zwar untypisch, aber tatsächlich irgendwie wie die LP, die Van Zandt vielleicht hätte aufnahmen können, wenn man ihn gelassen hätte (und er die Kraft und die Disziplin dafür aufgebracht hätte) und läßt viele seiner bekannten Klassiker in einem sehr schönen, klaren Licht strahlen. Die für Fans wohl wichtigste Tatsache freilich ist die, daß sich unter den Songs auch zwei bis dato kaum bekannte finden, nämlich “Sanitarium Blues” und “Squash”. Auf eine Vinylversion mußte man viele Jahre warten, hier ist sie endlich. (2023)