Mombasa

African Rhythms & Blues

Label/AN:  Sonorama, L17
Format:  LP

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Rezension

Deutschland ist schon ein mehr als unwahrscheinlicher Nährboden für Musik wie diese. Fünf in Europa hängengebliebene Afroamerikaner gründeten Mombasa in Köln, wo das Album-Debüt an einem einzigen Tag, dem 14. April 1975, im kleinen Cornet-Studio aufgenommen wurde. Sie alle hatten teils eindrückliche musikalische Biographien: Der gebürtige Jamaikaner, Posaunist und Leader Lou Blackburn etwa hatte vor seiner Zeit in Deutschland (wo er Mitglied der Kurt Edelhagen-Band war) etwa bei Ellington, Basie, Quincy Jones und Lionel Hampton gespielt; Trompeter Doug Lucas hatte u.a. für Barry White und George McCrae gearbeitet, Bassist Don Ridgeway hatte auch bei Hammond-Legende Jimmy Smith schon für den Groove gesorgt; Drummer Alan Tatham hatte in Wien Musik studiert und war gesuchter Studio-Crack. Die Musik, die sie gemeinsam machten, wollte Blackburn selbst nicht als Jazz bezeichnet wissen – und in der Tat bestand sie aus den unterschiedlichsten Zutaten, baute gleichermaßen auf amerikanischem Blues und Gospel wie auf afrikanischen Traditionen auf und enthielt mindestens so viele Soul- und Funk-Elemente wie solche aus Bop und Swing. Die einst bei der Intercord-Tochter Spiegelei veröffentlichten Originale sind hoch gehandelte Pretiosen unter Rare Groove-Sammlern; die beiden (2006 und 2014) bisherigen Auflagen der Sonorama-Neuausgabe waren schnell vergriffen. Erstmals bei diesem Label gibt es eine dritte Runde! (1975/2006, Pressung 2019)