Rezension
Der surrealistische Grenzgänger-Pop des Yoni Wolf wird niemals langweilig. Immer wieder scheint sich die Musik unter den Ohren des Hörers zu zersetzen, zerfällt zu Staub – aus dem sich dann unversehens wieder leuchtende Melodiebögen erheben. Wolfs musikalische Vision ist bekanntlich aus dem Advanced Hip Hop mit seinen Cut & Paste-Techniken erwachsen; er gründete einst das Anticon-Label mit. Eine auch nur halbwegs eindeutige Genre-Zuschreibung ist freilich schon lange nicht mehr möglich; längst überwiegen die melodischen Pop-Elemente – ohne daß seine Musik aufhören würde, avantgardistisch zu sein. 19 Songs sind auf “Aokohio”, viele kaum eine Minute lang, aber manchmal genügt so ein Fragment (wie “The Launch”), um alles gesagt zu haben. (2019)