Villagers

{Awayland}

Label/AN:  Domino, WIGLP294
Format:  LP 180g + Download

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Rezension

Und noch ein zweites Album, welches das auch schon brillante Debüt (“Becoming A Jackal”, 2010) überstrahlt! Befand sich der Erstling in einer seltsamen Mitte (deren Existenz man bis dahin nicht vermutet hatte) zwischen Conor Oberst und Rufus Wainwright, so ist es diesmal deutlich schwerer, Verweise zu finden. Die komplexen Strukturen erinnern an Prog Rock, doch Conor O’Brien übersetzt sie in einen kammermusikalischen, manchmal fast folkigen Kontext – das Ergebnis klingt wie nichts sonst, ist aber keineswegs sperrig, sondern nachgerade infektiös! Und dann die Texte (man versteht sie sehr gut, und es ist eine reine Freude, O’Briens Artikulation zuzuhören!): Das mutet bisweilen an wie ein unheiliges Brainstorming zwischen Kafka und Zappa. Die Bright Eyes als nähere Verwandtschaft sind immer noch auszumachen, allerdings in einer sehr sinistren Version, und Peter Gabriel in den hintergründigsten Momenten seiner ersten vier Soloalben klingt ebenfalls an. Mal wünscht man sich, den Typ kennenzulernen, der solche Songs schreibt, mal hofft man, nie allein mit ihm in einem Raum zu sein. Aber bei aller Ambivalenz: Das ist eine verdammt große Platte. (2013)