Vikingur Olafsson

Bach Reworks

Label/AN:  Deutsche Grammophon, 4835831
Format:  LP 180g

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Rezension

Das 2018er Bach-Album des isländischen Pianisten gewann nicht zu Unrecht den BBC Classic Award: Olafssons Bach-Bild ist kaum weniger originär als das eines Glenn Gould. Hier geht er einige Schritte weiter – und kreuzt Bach mit der aktuellen elektronischen Avantgarde. Modernisierungen Bachscher Schöpfungen haben eine lange Tradition, die nicht erst mit Jacques Loussier beginnt, nicht alle wurden dem Geist des Komponisten gerecht. Diese schon. Die digitalen Sounds wirken niemals störend, sondern als zusätzlicher Kontrapunkt. Manchmal verselbständigen sie sich; die Musik versinkt im Geräusch – im Kontrast zu den gestochenen Melodieführungen des Barock-Meisters ist die Wirkung überwältigend. Olafsson hat Bach verstanden (das zeigte oben erwähnte LP deutlich); er weiß genau, was er hier tut – und es geht ihm gewiß nicht darum, Bachsche Kompositionen in Unterhaltungsmusik zu verwandeln. Es gab in den letzten 50 Jahren nicht viele Klassik-Bearbeitungen auf solchem Niveau. (2019)