Charlie Parker

Charlie Parker With Strings

Label/AN:  Verve / Clef, 5345888
Format:  LP 180g, mono

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Rezension

Man kann sich gut vorstellen, wie manche Jazz-Hipster des Jahres 1950 auf dieses Album reagiert haben. Aber die Ausverkaufsrufe waren in doppelter Hinsicht unbegründet. Denn erstens wußte der geniale Produzent und Jazzkenner Norman Granz natürlich sehr genau, was er tat (er hatte Bird längst als Romantiker erkannt), zweitens basierte die ganze Sache sowieso auf einem langgehegten Wunsch des Saxophonisten. Und die Eleganz, mit der Parkers Saxophon sich an die von Jimmy Carroll und Joe Lipman arrangierten Streicher schmiegt, wäre unter Zwang seitens geldgieriger Plattenbosse so auch kaum möglich gewesen. Ray Brown und Buddy Rich sorgten für dezenten, aber zwingenden Groove, Kitsch findet nicht statt und Ausverkauf schon gar nicht. Aber zu einer schön absurden Begegnung kam es bei der ersten der beiden Orchestersessions: Charlie Parker und Mitch Miller! Der spätere Easy Listening-Star (jedem Jazzer ein Feindbild) war nämlich ein ausgezeichneter Oboist und ist auf etlichen Tracks mit kurzen Soli deutlich zu hören! (1950/2016)