Rezension

Sein bewußt selbstbetiteltes (nach über 50 Jahren im Geschäft) 2018er Album brachte den Iren ins Gedächtnis zurück und zum ersten Male seit 1974 in die britischen Top 20. Das dort vorgeführte zeitlose Songwriting-Konzept führt der nun 75jährige hier weiter, mit mindestens so überzeugendem Ergebnis. Althergebrachte Ressentiments sollte man direkt entsorgen ob der hier vorgeführten Souveränität. Man muß wohl gestehen, daß O’Sullivans Diskographie nicht nur Höhepunkte enthält, aber wenn einer so unterschiedliche Musiker wie Neil Diamond, Patti Smith-Sozius Lenny Kaye, die Pet Shop Boys, Charlatans-Chef Tim Burgess, Mick Hucknall und KT Tunstall (die beiden Letztgenannten kommen hier zum Duett!) zu seinen Bewunderern zählt, muß irgendetwas dran sein, und das bekommt man hier ebenso deutlich bestätigt wie auf dem Vorgänger. Und zwar in einer Lebendigkeit, die hoffen läßt, daß diese späte kreative Hochphase noch weitere Gipfel bereithalten könnte. (2022)