Rezension
Daß Los Lobos die wahrscheinlich beste Roots-Band seit Little Feat waren, hatten sie 1992 längst bewiesen. Doch “Kiko” bedeutete noch einmal einen Quantensprung: Produzent Michael Froom ermutigte die Band zu ungewöhnlichen Arrangements und Klangfarben; auf dem fertigen Album sind die nicht gespielten Töne so wichtig wie die gespielten. Die so entstehende Atmosphäre ist so intensiv wie eigenartig; Kritiker verglichen das Werk mit dem musikalischen Äquivalent eines Buñuel-Films. Dabei gelang es David Hidalgo (der für dieses Album einige seiner besten Songs schrieb) und Band, eine perfekte Balance zwischen Kopf und Bauch zu halten. Eines der besten Americana-Alben seiner Dekade, hier wohl erstmals in ihm gebührender Klangqualität (womit man sich die gut hundert Euro, die für eines der seltenen Vinyl-Originale fällig sind, definitiv sparen kann!). (1992/2014)