My Bloody Valentine

Loveless

Label/AN:  Domino, REWIG159S
Format:  LP 180g + Download

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Rezension

Kevin Shields unerreichtes Meisterwerk. Lange hatte er an den Arrangements gefeilt; die verbrauchte Studiozeit hätte das Creation-Label um ein Haar in den Ruin getrieben (die Firma erholte sich erst Jahre später, Oasis sei dank). Doch was er schuf, war und ist von spektakulärer Größe und ließ den Vorgänger (der immerhin der Urknall für eine ganze Szene war) wie einen Entwurf erscheinen (es ist äußerst interessant, die beiden Alben nacheinander zu hören – wenn man’s durchhält). Natürlich sind Velvet Underground immer noch spürbar, aber im selben Maße das “White Album” der Beatles – der Unterschied zu beiden ist allerdings die meisterliche Struktur des Werkes. Die übereinandergeschichteten Lärmkaskaden sind noch mehr als beim Creation-Debüt wesentlicher Bestandteil einer manchmal überirdisch, fast immer jedenfalls unirdisch wirkenden Musik, die (etwa in diversen Experimenten des Brian Eno) vielleicht Vorläufer hat, aber wie nichts anderes auf dem Planeten klang. Schon gar nicht wie die ungezählten Nachahmer-Bands, die “Isn’t Anything” auf den Plan gerufen hatte. Die Arbeiten an einem weiteren Album mußten irgendwann im Sande verlaufen: Die Erwartungen daran waren durch “Loveless” in nicht mehr erfüllbare Höhen angestiegen; und Shields selbst muß irgendwann bewußt geworden sein, daß er die Möglichkeiten dieser Band hiermit bereits ausgeschöpft hatte… – Die Neuausgabe wurde mit audiophilem Anspruch vollständig analog gemastert. (1991/2022)