David Sylvian

Manafon

Label/AN:  Universal Music, 3876876
Format:  2 LP 180g

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Rezension

Es gibt wahrscheinlich nur noch einen Ex-Bandleader, bei dem das Solowerk vom Band-Opus ähnlich weit entfernt ist, und das ist Mark Hollis von Talk Talk – wobei Sylvian diesbezüglich vielleicht sogar die Nase vorn hat: Man höre das Japan-Debüt unmittelbar vor “Manafon”… Wie “Blemish”, das letzte reguläre Sylvian-Soloalbum, stellte auch Manafon höchste Ansprüche an den Hörer; das Songkonzept wird in alle Richtungen aufgelöst, und manchmal wird Sylvians sehr naher Gesang nur von den Geräuschen kaputter Schallplatten begleitet. Avantgardisten wie Christian Fennesz, Evan Parker oder Otomo Yoshihide prägen das Album (Sylvian ließ sich einmal mehr nur mit den Besten ein), das zwar schwierig, aber keinesfalls unzugänglich ist: Die Stimme ist so stark und präsent, daß sie einen buchstäblich gefangen nimmt; es fällt schwer, “Manafon” nicht am Stück durchzuhören. Und wer sich darauf erst einmal eingelassen hat, wird zwar in düstere Abgründe blicken, aber auch viel verborgene Schönheit erfahren dürfen. (2009/2022)