Mark Hollis

Mark Hollis

Label/AN:  Polydor, 0802880
Format:  LP 180g

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Rezension

Es gibt nur ein Album, das mit diesem eine Kategorie für sich zu teilen in Anspruch nehmen kann: Scott Walkers düsteres und weltentrücktes “Tilt”. Es gibt keines, bei dem eine einzelne Note so viel Bedeutung hat. Es dauerte sieben Jahre, bis Mark Hollis nach den letzten, auch schon unglaublichen Talk Talk-Alben “The Spirit Of Eden” und “The Laughing Stock” den Faden wieder aufnahm. Sein titelloses (wie sollte man es nennen!) Solo-Debüt ist eine Fortsetzung dieser Meisterwerke, und sie geht noch viel weiter als jene. Hollis weiß um die Macht der Stille wie nur sehr wenige Musiker vor ihm. Diese Songs minimalistisch zu nennen, wäre untertrieben. Dennoch gehören sie zu den emotional aufrührendsten Musikstücken des 20. Jahrhunderts – denn die Grenzen zur sogenannten “klassischen” Musik, auch der zeitgenössischen, werden ebenso eindeutig überschritten wie die zum Jazz (die Visionen eines Jimmy Giuffre sind hier verwirklicht). In jedem Ton liegt eine Welt, und Hollis läßt seine Stimme immer wieder nicht “ersterben”, sondern von einem Moment zum nächsten schier verschwinden, wie in einer dichten Nebelbank. Als dränge er in Regionen vor, in die wir ihm einfach nicht mehr folgen können. So war es vielleicht auch. Ein weiteres Werk folgte nicht mehr: Näher konnte Hollis seinem Ideal nicht kommen. (1997/2019)