Nick Mulvey

New Mythology

Label/AN:  Fiction, MULVEY017
Format:  LP 180g

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Rezension

Inmitten dieser aus den Fugen geratenen Zeit, in der wahre Gefühle ein immer versteckteres Dasein führen und der Zynismus die vorherrschende Ausdrucksform ist, tritt plötzlich ein Typ auf, der unverhohlen von Dingen wie Liebe und dem kosmischen Zusammenhang allen Seins erzählt, dabei unter anderem Lehren aus dem Buddhismus und alte Hopi-Mythologie aufgreift. Ein Hippie?! Kann man durchaus so sagen. Man könnte Mulvey auch durchaus als Cat Stevens für die Gegenwart bezeichnen. Wichtig dabei ist: Der Mann ist vollkommen authentisch. Etwas Besonderes war er ja schon, als er noch bei den Folk-Jazzern vom Portico Quartet die Hang Drum spielte; als er 2014 zum Singer/Songwriter wurde, erhielt sein Debüt sogleich eine Mercury-Preis-Nominierung. Nun ist er beim dritten Album, und seine ganz eigene Mischung aus akustischem Songwriter-Folk (Mulvey ist ein hervorragender Gitarrist) und weltmusikalischen Einflüssen mehrerer Kontinente erreicht einen neuen Gipfel. Das sind Songs, die man – das Wort ist aus der Mode gekommen und schmeckt seltsam – als “besinnlich” bezeichnen möchte. “New Mythology” ist ein Album zum Innehalten, zum Atmen, zum Zuhören. Es geht Mulvey aber nicht um Streicheleinheiten für die Seele, um “Wellness” gar, sondern um viel mehr. Es ist ein dringender Aufruf, den Turbomotor endlich abzuschalten, der nicht nur den Planeten zerstört, sondern auch die Menschen von innen aushöhlt. Ganz ohne Zeigefinger, ohne Rechthaberei, ohne Pathos. Nur mit Aufrichtigkeit, in aller Ruhe. Ein sehr besonderes Album. (2022)