Hiromi

Silver Lining Suite – The Piano Quintet

Label/AN:  Telarc, 7228603
Format:  2 LP 180g, 45 UPM

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Rezension

Dieser außergewöhnliche Spagat zwischen klassischer Kammermusik und Jazz muß noch schnell in die Jahresliste der besten und spannendsten Neuaufnahmen aufgenommen werden (möglichst in beiden Gattungen)! Die unberechenbare Ausnahmepianistin und Komponistin Hiromi Uehara tat sich dafür mit einem der besten Streichquartette ihrer Heimat zusammen, dem von Tatsue Nishie (derzeit Konzertmeister des 1972 von Seiji Ozawa gegründeten New Japan Philharmonic-Orchesters). Hauptwerk ist die titelgebende viersätzige Suite, es folgen fünf weitere Kompositionen. Deren erste, im Zentrum des Albums stehend, ist die einzige für Klavier solo – und jenes “Uncertainty” würde dieses Album schon ganz allein rechtfertigen. Intime, dabei hochemotionale knapp acht Minuten, in denen man der Musikerin näher als je zuvor in ihrer Diskographie kommt. Der allergrößte Teil der Neoklassik-Szene wirkt daneben schon sehr blaß… Doch es geht hier ja eigentlich um das Miteinander von Pianistin und Streichquartett. Welches tatsächlich durchweg stupend ist: Das gegenseitige musikalische Verständnis hier ist vollständig. Wie Hiromis Kompositionen für das Ensemble von ihrer absoluten Beherrschung der “klassischen” Klangsprache zeugen, so fasziniert auf der anderen Seite das Jazz-Gefühl (und: der Groove!) der Streicher. Hiromis Musik ist hochkomplex – aber auch im ersten Höreindruck nicht überfordernd. Je öfter man es aber hört, desto besser wird man es verstehen – und desto mehr wird man es lieben. (2021)