Rezension
Wilhelm Backhaus’ Kunst ist auf Schallplatte ausführlich dokumentiert, sollte man meinen. Das stimmt für Konzert- und Solo-Klavier-Aufnahmen. Der 1884 geborene Pianist (der die Brahmsschen Klavierkonzerte als Junge noch vom Komponisten selbst dirigiert gehört hatte) war aber auch ein gefeierter Kammermusiker – und hier ist die Diskographie leider sehr schmal. Eine legendäre Ausnahme ist die Einspielung der beiden Brahms-Cellosonaten aus dem Jahre 1955 mit dem eine Generation jüngeren Pierre Fournier: Ein Paradebeispiel für musikalische Geistesverwandtschaft ebenso wie für Hingabe, Ausgewogenheit und Eleganz – in einem Wort: Sternstunde. (1955/2020)