Rezension

Anno 2010 hatte Mellencamp ein Album veröffentlicht mit dem Titel “No Better Than This”, aber zwölf Jahre später ist der Songwriter besser denn je. Anstelle des Heartland-Rocks, mit dem Mellencamp seine wichtigsten Erfolge feierte, steht nun überwiegend akustisch instrumentierter Folk, der sich als ideales Szenario für die zerschossene Stimme des 70jährigen erweist. Auf drei Songs des Albums kommt es zu einem Americana-Gipfeltreffen mit Bruce Springsteen, und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß der zwei Jahre ältere Boss, der zudem seine Karriere im Gegensatz zu “John Cougar” nicht als Teenie-Star, sondern gleich als seriöser Singer/Songwriter begonnen hatte, heute jugendlicher klingt als jener. Das aber nur nebenbei. Vor allem ist dies ein Album, das alle Kriterien für ein genialisches Spätwerk erfüllt… (2022)