Zwar nicht mehr in Big Band-Stärke wie auf dem Vorgänger, fuhr der Pianist auf diesem wenig bekannten 1968er Album doch einiges an Personal auf. Allerdings mit Ausnahme von Flötist Jerry Dodgion keine Bläser! Sondern Vibraphon (Bobby Hutcherson!), zwei Gitarristen (Sam Brown und Alexander Gafa), natürlich Bass (Bob Cranshaw) sowie eine drei Mann starke Schlagwerk-Phalanx aus Drummer Mickey Roker sowie Carlos Valdes und Victor Pantoja an den Congas. In seinen komplexen (aber sagenhaft farbigen und alles andere als unzugänglichen) Arrangements schließt Pearson hier die Avantgarde mit Latin Jazz-Grooves kurz, ein ziemlich einzigartiges Experiment. Das aber auf ganzer Linie funktionierte. Im musikalisch so turbulenten Jahr 1968 mußte so ein Nischenalbum bei aller Genialität wohl untergehen, es gab ja soviel anderes, was man damals nicht verpassen durfte. Daß man es für würdig befand, in die hochedle Tone Poet-Reihe aufgenommen zu werden, ist so hocherfreulich wie berechtigt! (1968/2020)