Daß der als Anthony Domacase in New York geborene Saxophonist zunächst in diversen Latin Jazz-Combos gespielt hatte, hört man auf seinem zweiten und letzten Album für das Strata-East-Label deutlicher als auf dem Debüt; insbesondere im brodelnden, zehnminütigen Titelstück. Eine echte Entdeckung ist der auf Schallplatte sonst kaum dokumentierte Pianist, der hier als Co-Leader fungiert: Sonelius Smiths Spiel ist so inspiriert wie vielfarbig und harmonisch spannend. Der Mann war 1969 von Memphis nach New York gekommen, hatte sich mit seinem Talent schnell in die dortige Szene integriert und mit Kenny Dorham, Mingus, Roland Kirk, Elvin Jones und vielen anderen gearbeitet, aber leider kaum je ein Studio betreten. In späteren Jahren engagierte er sich vor allem als Lehrer an New Yorker Musikschulen. Hier ist eine der wenigen Gelegenheiten, in den Genuß seines fantasievollen Spiels zu kommen… Ebenfalls überragend (aber immerhin als Sideman öfter anzutreffen): Trompeter Joseph Gardner. – Eine der seltensten LPs aus dem Strata-East-Katalog; für Originale muß man tief in die Tasche greifen. (1977/2021)