Rezension

Ein Schlüsselalbum nicht nur in der Karriere des Robert Calvin Bland, sondern auch in der Geschichte afroamerikanischer Musik. Denn mit Hilfe von Songwriting-As Deadric Malone und Trompeter/Arrangeur/Produzent Joe Scott (mit dem er da schon etliche Jahre zusammengearbeitet hatte) entwickelte Bland auf diesem Album etwas, was es so vordem nicht gegeben hatte: Ein Art Brücke zwischen dem Proto-Soul eines Ray Charles und dem Chicago-Blues des Chess-Labels. Das klang definitiv anders als etwa die frühen Alben des Kollegen James Brown, war eher mit Sam Cooke verwandt, stand aber auf eigenen Beinen – und sollte sich für die Geschichte des Soul, vor allem jenem aus Memphis, als buchstäblich fundamental erweisen. Songs wie der Titelsong, „Cry Cry Cry“, „I’m Not Ashamed“, „I Don’t Want No Woman“, „Lead Me On“ oder „Little Boy Bue“ sind wahre Blaupausen für so ziemlich alles, was in den nächsten Jahren etwa aus den Muscle Shoals- oder den Stax-Studios kam… – Blues Joint-Reissue mit fünf Bonustracks. (1961/2024)