Roddy Frame

Western Skies

Label/AN:  Tuition, TIN00904
Format:  LP

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Rezension

Es gibt ja nicht mehr übermäßig viele Songwriter dieser Art (wirklich viele waren es nie): Einer, dessen Songs einem nicht beim zweiten Hören wie alte Freunde vorkommen, sondern gleich beim ersten Mal. Nicht im Sinne eines Ohrwurms oder Hits, sondern im Sinne einer Vertrautheit, die angenehme Gefühle auslöst. In seinen jungen Jahren war Jackson Browne so ein Liederschreiber; Roddy Frame, der einst als Aztec Camera dafür sorgte, daß einfach-schöne Popmusik es überhaupt über die 80er schaffte, ist auch einer. Die Zutaten sind ganz unspektakulär: Folk und Blues bilden die klassische Basis von Frames Songs (die so ganz nebenbei beweisen, daß mit diesen Mitteln immer noch tolle Platten entstehen können, ganz ohne zeitgemäße Anpassungen). Sein drittes Album unter eigenem Namen (Soloalben waren die Aztec Camera-Platten letztlich auch), erschienen 2006, war gegenüber dem sparsam instrumentierten, intimen (aber gleichfalls traumhaft schönen) “Surf” (2002) ein deutlicher Schritt nach vorne: Mit Jeremy Stacey (Schlagzeug) und Mark Neavy (Bass) präsentierte Frame die meisten Songs hier wieder im Band-Kostüm, in einfachen, doch perfekten Arrangements – an Ausgewogenheit nicht zu übertreffen. Sein Gesang strahlte dabei die Gelassenheit eines Menschen aus, der seinen Platz im Leben und der Popgeschichte gefunden hat – ein Star würde nicht mehr aus Roddy Frame werden. Aber wer ihn kennt, liebt ihn um so inniger. – Neupressung für alle, die dieses uneitle Meisterwerk damals verpaßt haben. (2006/2021)