Dawn McCarthy & Bonnie 'Prince' Billie

What The Brothers Sang

Label/AN:  Domino, WIGLP300
Format:  LP 180g

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Rezension

Die Brüder, von denen hier die Rede ist, heißen Don und Phil, und ihr Nachname Everly ist eine Art Synonym für Harmoniegesang. In deren Diskographie gilt es nach wie vor jede Menge Schätze zu heben, denn zumindest außerhalb der USA werden sie gerne auf eine Handvoll Hits reduziert. Will Oldham und Dawn McCarthy (die schon wiederholt auf Oldhams Platten himmlischen Backgroundgesang beisteuerte) ignorieren die großen Erfolge völlig: Die meisten dieser 13 Songs stammen aus dem wenig bekannten Spätwerk, als die Brüder längst aus den Charts verdrängt worden waren, aber immer noch wundervolle Platten aufnahmen (bis 1973). Mit Songs wie Kris Kristoffersons “Breakdown”, John  Denvers “Poems, Prayers and Promises”, Ron Elliotts “Empty Boxes” und einigen der schönsten aus Don Everlys eigener Feder (“So Sad”, “It’s All Over”). McCarthy und Oldham verbeugen sich mit dieser traumhaft schönen LP nicht nur vor den legendären Brüdern, sondern auch vor den Songwritern einer längst vergangenen Ära (Felice und Boudleux Bryant, hier mit “Devoted To You” vertreten, müssen da natürlich auch noch erwähnt werden) und überhaupt vor einer nicht mehr existierenden Art der Musikproduktion (deren Ästhetik auch das Cover sehr schön widerspiegelt). Daß man Oldham bei “Somebody Help Me” wahrscheinlich erstmals auch rocken hört, ist lediglich eine Fußnote, denn die Balladen sind schöner und natürlich in der Überzahl. Nicht nur beim abschließenden “Kentucky” muß sich niemand schämen, der heimlich eine Träne verdrückt… (2013)