Der wandlungsfähige Cellist, der sich zuvor schon mit Zusammenarbeiten mit Stéphane Grappelli, Bobby McFerrin oder dem Bluegrass-Fiddler Marc O’Connor vom Korsett des reinen Klassik-Interpreten befreit hatte, setzte 1997 einem seiner Idole ein musikalisches Denkmal: Astor Piazzolla. Ma hatte sich bereits zuvor itensiv mit der Musik der fünf Jahre zuvor verstorbenen Bandoneon-Legende befaßt; hier bewies er sein tiefes Verständnis dafür. Die Musiker, die hier neben Ma zu hören sind, hatten überwiegend noch mit dem Meister selbst gespielt – darunter etwa die fabelhaften Gitarristen Sergio und Odair Assad. Gelegentlich ist der Tango Nuevo-Erfinder sogar selbst zu hören; verwendet wurden verschiedene Studio-Outtakes, die äußerst behutsam integriert wurden. Ein Glanzlicht der Ma-Diskographie ebenso wie in der des Tangos – dessen Seele man hier zweifelsfrei erleben kann… (1997/2015)