Rezension

Zwischen dem Debüt und dem zweiten Album hatten die Australier 16 Jahre verstreichen lassen, diesmal waren’s immerhin nur vier. Und abermals schufen Robbie Chater und Toni Di Blasi eine Welt der Wunder, ach was, ein Universum. Der kreative Umgang des Duos mit Samples steht in einer Linie mit DJ Shadow oder den Beastie Boys, und ähnlich spannend ist ihre Auswahl der Kollaborateure: Da geht es nicht um das Um-sich-scharen glänzender Namen (das haben The Avalanches seit ihrem 2000er Debüt „Since I Left You“ nicht mehr nötig), sondern um die tatsächlichen Eigenschaften der geladenen Künstlerpersönlichkeiten, von Blood Orange über MGMT, Johnny Marr, Leon Bridges, Sananda Maitreya (besser bekannt als Terence Trend d’Arby), Vashti Bunyan, Parry Farrell, Jamie XX, Neneh Cherry, Tricky, Sampa The Great, Rivers Cuolmo und Karen O bis Kurt Vile. Und so bunt und schillernd wie die Gästeschar ist auch der Pop-Entwurf, der hier ausgebreitet wird, so intelligent und fordernd wie euphorisierend und unmißverständlich auf die Tanzfläche ziehend. Und so vielfältig die Sounddetails auch sein mögen – keines ist zufällig, alles greift ineinander und ergibt ein großes, phantastisches Ganzes. Eines der seltenen Alben, die wirklich zeigen, was Popmusik zum Zeitpunkt ihres Erscheinens alles kann. (2020)