Rezension
Trauer und Verzweiflung sind es nicht, die dieses Album prägen, obwohl man angesichts einer gescheiterten Ehe und des Todes eines sehr guten Freundes (Richard Swift, der die beiden LPs mit den Night Sweats auch produziert hatte) durchaus Verständnis dafür hätte. „And It’s Still Alright“ wirkt vielmehr wie ein Moment des Innehaltens, der Selbstbesinnung, auch der Hoffnung. Der Flow ist sanft, aber doch zwingend, das Zusammenspiel zwischen Rateliffs Stimme und den subtilen Arrangements perfekt, die Grenzen zwischen den diversen Americana-Gattungen von Blues und Soul über Country bis Westcoast-Rock fließend. Und Rateliffs Songwriting-Kunst zeigt sich auf einem neuen Gipfel, am höchsten wohl in den aufeinanderfolgenden Meisterstücken „All Or Nothing“, „Expecting To Lose“ und „Tonight #2“. (2020)