Rezension
Zwei Jazzer auf den Spuren des romantischen Kunstlieds: Robert Schumann ist diese Zusammenarbeit des Sängers Philipp Weiss mit dem Pianisten Walter Lang gewidmet; etliche Songs sind tatsächlich direkte Übertragungen von Schumann-Liedern wie das eröffnende „In Spring“ (= „Im wunderschönen Monat Mai“). Der Transfer der Gattung in ein Jazz-Idiom ist hier perfekt geglückt; Weiss vor allem zeigt sich mit seiner sensibilistischen Phrasierungskunst als den Herausforderungen der Gattung absolut gewachsen. Der intime Rahmen der Studio-Konzerte ist ideal: Gerald Moore, der wohl bedeutendste Liedbegleiter des vergangenen Jahrhunderts, befand zu Recht, daß das Lied eher die Atmosphäre eines Wohnzimmers denn die eines Konzertsaales benötige, um seine ganze Schönheit entfalten zu können… (2020)