Zwei visionäre Alben zwischen allen Gattungen hat die Arcade Fire-Violinistin bereits aufgenommen; eines in Zusammenarbeit mit Neoklassik-Komponist Nils Frahm, eines mit dem Saxophonisten Colin Stetson, der auch diesmal wieder bei einigen Songs mit dabei ist. Songs, ja. Zumindest für Neufeld-Verhältnisse: Diesmal nämlich ist erstens Gesang erlaubt, zweitens wird der Akzent durch die Gegenwart von AF-Drummer Jeremy Gara deutlich in Richtung Rockmusik verschoben. Solche der progressiven Art natürlich. Schon bedingt durch die Violine als Soloinstrument kann man an eine aktualisierte Version von Curved Air denken, freilich von deren abenteuerlustigsten Momenten ausgehend. Denn konventionell ist hier natürlich weiterhin überhaupt nichts: Neufeld erschafft ihre eigenen Klangwelten, und sie zählen auch auf ihrem dritten Album zu den interessantesten im Pop-Universum! (2016)