Entstanden ist dieses dritte Soloalbum der Arcade Fire- und Bell Orchestre-Geigerin als Konsequenz der Zusammenarbeit mit der Choreographin Peggy Baker, die, durch das „The Ridge“-Album (2015) auf Neufeld aufmerksam geworden, die Komponistin um mehr Musik für ihr Tanz-Ensemble bat. Die fließenden Bewegungen tanzender Körper kann man sich bei dieser Musik gut vorstellen, es können allerdings auch ganz andere Bilder im Kopf entstehen, konkrete wie abstrakte. Neufelds Violinspiel wird eingebunden in elektronische Soundflächen, behutsame Beats (Arcade Fire-Drummer Jeremy Gara!); Saxophonist Stuart Bogie, Hornist Pietro Amato (auch ein Neufeld-Bandkollege, diesmal bei Bell Orchestre) und wortloser Gesang von Neufeld selbst sorgen für weitere Klangfarbenvielfalt. Philip Glass wäre zumindest in einigen Passagen ein Bezugspunkt, bei anderen kann man auch an Arvo Pärt denken, aber Neufeld entwickelt immer mehr eine eigene Klangsprache zwischen Ambient und zeitgenössischer Klassik. (2021)