Die Aufnahmen stammen aus denselben 1961er Sessions wie die des im Folgejahr erschienenen, formidablen „The Freedom Rider“-Albums, also in der grandiosen Messengers-Besetzung aus Blakey, Bassist Jymie Merritt, den Bläsern Lee Morgan und Wayne Shorter sowie Pianist Bobby Timmons (hier ist allerdings auf zwei der sechs Nummern Walter Davis, jr., zu hören). Doch Label-Chef Alfred Lion hielt sie nicht ein Jahr, sondern fast zehn zurück; „Roots & Herbs“ erschien erst 1970 (Original-Nummer ST-84347). Qualitätsgründe kommen für die Verzögerung offensichtlich nicht in Frage; erklärbar ist die Entscheidung mal wieder nur mit der wahnwitzigen Kreativität der Blue Note-Künstler in jenen Jahren. Das Programm – was dieses Album besonders bemerkenswert macht – besteht übrigens ausschließlich aus frühen Shorter-Kompositionen, neben dem Titelstück etwa „Ping Pong“, „The Black Sliders“ und „Look At Birdie“: Daß dieser Mann zu den Schlüsselfiguren für den Jazz der nächsten zwei Dekaden zählen würde, erstaunt da kaum noch! (1970, rec. 1961/2020)