Daß Michael Rother, nachdem ihm das 2012 erschienene Debüt der Berliner zu Ohren gekommen war, sogleich um eine Kooperation anfragte, ist kaum verwunderlich. Neu! und Kraftwerk zählen auch auf dem zweiten Album zu den ersten Referenzen, die einem in den Sinn kommen, gefolgt von Can, Cluster und La Düsseldorf. Timm Brockmann und Michael Drummer (der natürlich Schlagzeug spielt…) aber sind keine Kopisten, sondern denken das Krautrock-Konzept weiter. Lassen etwa dreckige Indie-Rock-Gitarren gegen glasklare Keyboards antreten wie in „Synchron“ oder klingen in „Roehre“ wie The Fall mit einem besonders schlecht gelaunten Mark E. Smith (der Song bietet obendrein ein paar fabelhafte Free Jazz-Einlagen von Gastsaxophonist Ole Tholen). Atmosphärische Ambient-Psychedelia kommt ebenso vor wie knochentrockener Post Punk. Wer das Genre (oder wirklich progressive Rockmusik im Allgemeinen) liebt, dürfte dieses Jahr schwerlich besseres Ohrenfutter finden. (2014)