Auch für das zweite Wilson-Album des Kammermusik-Gespanns David Abel / Julie Steinberg gebührte David Wilson der Nobelpreis für Tontechnik – wobei er nur zwei Schoeps-Mikrophone für diese buchstäblich unglaublich realistische Aufnahme benötigte. Selten war man dem einzigartigen Klang einer Guarneri-Violine so nah; man meint, sie anfassen zu können – wobei gleichzeitig eine optimale Balance zwischen beiden Instrumenten erreicht ist, nichts ist übertrieben groß; die Live-Illusion ist auch hier perfekt. Und abermals werden wir Zeuge eines Kammermusikabends auf Höchstniveau: Eine hochsensibel gestaltete „Regenlied“-Sonate, impressionistisches Farbenspiel bei Debussy, als Zugabe Bartóks Volkstänze, nicht weniger engagiert. Es gilt das Gleiche wie für die 1983er Schwester-LP: Spektakulär gut, und das ganz ohne wumm und zisch. (1987/2016, Pressung aktuell)