Rezension
Eine der legendärsten Formationen der Grunge-Ära. Als Pearl Jam-Gitarrist Mike McReady sich selbst für eine Entziehungskur in einer entsprechenden Einrichtung in Minneapolis eingeweisen hatte, lernte er den ortsansässigen, eher am klassischen Blues geschulten Bassisten John Baker Saunders kennen. Die beiden verstanden sich ausgezeichnet; mit zwei guten Freunden aus der Seattle-Szene, nämlich Alice In Chains-Sänger Layne Staley und Screaming Trees-Drummer Barrett Martin, entstand Mad Season, die nach einigen gefeierten Liveauftritten ihr einziges Album 1995 veröffentlichten – eine verblüffend gut funktionierende Schnittmenge aus Grunge, Blues und Psychedelia, bei der die differenzierte musikalische Darbietung der drei Grunger manchen überraschte. Weitere Aufnahmen kamen lange nicht zustande, schließlich wurden einige 1999 eingespielte Instrumental-Tracks aber doch noch mit Mark Lanegan als Sänger für den 2002 verstorbenen Staley fertiggestellt; sie bilden den Kern der insgesamt acht Bonustracks enthaltenden zweiten LP. Diese „expanded edition“ erschien erstmals sehr limitiert zum Record Store Day 2013 und wurde (wohl auch anlässlich des jüngst veröffentlichten Live-Albums der Band) nun doch noch einmal „offiziell“ aufgelegt. (1995/2013, Pressung aktuell)