Rezension
Fusion? Wenn man den Begriff unvoreingenommen versteht, kann man die Musik des Mannheimer Sextetts um Trompeter Johannes Stange durchaus so nennen, immerhin fließen verschiedene Gattungen darin zusammen. Es geht aber nicht um Virtuosität (wie so oft), sondern um Stimmungen, um Sounds, um Ensemblespiel. Blues, Psychedelia; King Crimson, der frühe elektrische Miles Davis, Morricones Italo-Western-Scores und vieles mehr kommt hier vor; Rhodes-Piano, Pedal Steel Guitar und Mandoline kommen zum Einsatz, Stange selbst changiert zwischen Trompete, Flügelhorn und der seltenen Ventilposaune, je nach Klangfarbenbedarf. Daß es sich um den eher dunklen Teil des Spektrums handelt, verrät der Projektname. Man staunt um so mehr über die Vielfalt – die auf dieser Direct-To-Two-Track-Aufnahme auch perfekt reproduziert wird! (2019)