Rezension
Man kann es sich leicht machen und den norwegischen Drummer und Komponisten in der Retro-Ecke abstellen. Es stimmt schon, auch dieses Album hätte auch 1958 erscheinen können. Es knüpft an die Sternstunden des Oscar Peterson Trios (Klavier: Magnus Hjorth) mit Ben Webster an (wobei der Saxophonton des Amerikaners Stephen Riley eher an Paul Desmond erinnert) und entspricht stilistisch dem, was man damals als Modern Jazz bezeichnete, in Abgrenzung zum Bop oder Cool Jazz. Aber wenn man Kirks Ansatz als konservativ abtut, entgeht einem was: SWING vor allem, in Großbuchstaben und von der ansteckendsten Sorte. Und grandiose Kompositionen, alle aus Kirks Feder, jede einzelne mit dem Zeug zum Standard (tatsächlich fühlen sie sich auf Anhieb so an, als gehörten sie von jeher zum Great American Songbook). Also, jedwede Vorurteile begraben und einfach hören. Die Begeisterung wird nicht lange auf sich warten lassen. (2021)