Auf dem dritten Album der Kanadierin treffen wir einige Charaktere des Debüts wieder, vor allem jene „Lady Of The Black Lake“, der wir sowohl als Kind („I Live In A Treehouse“) wie im hohen Alter („Lilac Blooms“) begegnen. Bissons Vorbilder – zum einen Diana Krall, zum anderen Joni Mitchell – scheinen wieder regelmäßig durch, ohne kopiert zu werden. Instrumentiert ist auch dieses Album sehr sparsam: Bissons eigenes ökonomisches Klavierspiel, dazu Kontrabass und sanftes Schlagzeug – oder auch mal Vincent Bélangers Cello! Daß Bissons Musikverständnis nicht nur Jazz und Folk (im weitesten Sinne) umfaßt, sondern sie in der klassischen Musik ebenfalls zu Hause ist (sie studierte ja jahrelang Gesang!), zeigen zwei erstaunliche Kunstlied-Adaptionen: Johannes Brahms‘ „Da unten im Tale“ wird ebenso in diesen Songzyklus integriert wie Alan Hovhannes‘ „Love’s Philosophy“ (Letzteres allerdings wird zum Teil von der Sopranistin Suzie LeBlanc gesungen). – Die Klangqualität ist abermals vom Feinsten, das Mastering besorgte Mr. Bernie Grundman! (2014, Pressung aktuell)