Perlmans schlanker Ton ist natürlich so unmittelbar erkennbar wie charakteristisch für diese Aufnahme. Seine makellose Bogentechnik ermöglicht es ihm, auch die fingerbrecherischsten Passagen wie mühelosen Gesang klingen zu lassen, süß und leicht. Es ist schwierig, davon nicht hingerissen zu sein, auch wenn man weiß, daß es ganz andere Möglichkeiten gibt, diesen Text zu gestalten (Milstein sei nur als eines von vielen Beispielen genannt): Perlmans schöngeistige Auslegung ist alles andere als oberflächlich, sie berührt das Herz – und zumindest für die Dauer der Aufnahme möchte man nicht glauben, daß es noch besser oder überhaupt sinnvoll anders ginge. Und genau das macht eine gelungene Interpretation ja letztenendes aus… – Für 1988er Vinyloriginale ist inzwischen übrigens etwa das Zehnfache des Reissue-Preises zu berappen. (1988/2021)