Rezension
Das war 2002 das erstaunliche Reifezeugnis einer Band, die ihre Geschichte vermeintlich bereits hinter sich hatte. Ihre Grunge-Vergangenheit schüttelte die Band hier ab, die neuen Songs hatten viel Raum und erinnerten etwa an U2 oder Big Country. Dazu kamen aufwendige, aber wohlproportionierte Arrangements; selbst vor Streichern schreckten die Australier nicht zurück – und holten sich dafür den besten Tonsetzer, den die Popwelt zu bieten hat, seine Majestät Van Dyke Parks! Daniel Johns schrieb dazu die bis dato besten und anspruchsvollsten Songs seiner bisherigen Karriere, melodiös, doch niemals banal, und umarmte stimmlich das Pathos auf eine Art, die ihm sogar Vergleiche mit Jeff Buckley einbrachte. Der einzige direkt an das Frühwerk anknüpfende Song („One Way Mule“) wirkt hier geradezu als Fremdkörper… – Die nur in Australien erschienene Vinyl-Originalausgabe ist übrigens längst kaum noch bezahlbar. (2002/2014)