Rezension
Das zur Buddah-Gruppe gehörende Kama Sutra Label nahm den idealistischen Singer/Songwriter Anfang der 70er unter Vertrag und produzierte zwei Alben mit ihm, wobei es versuchte, Dawson als “neuen Dylan” zu vermarkten – ein Etikett, das schon vielen vor und nach ihm mehr geschadet als genutzt hat. In diesem Fall um so mehr, als daß Dawson stilistisch Kollegen wie Jim Croce oder Jackson Browne weitaus näher stand. Die Alben floppten (vorliegende Mittsiebziger-Wiederauflage als Doppelalbum ebenfalls), und Dawson verschwand für lange Zeit in der Obskurität. Ein Schicksal, das nicht hätte sein müssen, denn der Mann hatte Talent, und nicht zu knapp. Seine Songs sind lyrisch, oft rührend naiv, und mit sehr viel Geschmack arrangiert. Mit den richtigen Partnern wäre seine Karriere mit Sicherheit anders verlaufen. So bleiben seine Alben ewige Geheimtips, was für Nachgeborene immerhin den Vorteil hat, daß gelegentlich noch Restposten der dreißig Jahre alten Vinyl-Ausgaben auftauchen. Bei uns sind jetzt ein paar gelandet – die Entdeckung lohnt sich! (1976)