Rezension
1998 hatte das ursprüngliche Quartett (auf der Geburtstagsfeier von Gitarrist Lutz Ulbrich) spontan beschlossen, den Faden wieder aufzunehmen. Verstärkt um Saxophonist Alto Pappert von Kraan und Spliff-Gitarrist Potsch Potschka (der auch produzierte), spielte die Band schon im Folgejahr ein komplettes Album ein – auf dem die Krautrock-Veteranen sich erfreulich lebendig und experimentierfreudig zeigten. Ohne die eigenen Wurzeln (etwa in Form von spacigen Drone-Flächen) verleugnen zu wollen, öffnet sich der Bandsound hier doch in viele Richtungen – nicht zuletzt dem Jazz, was vor allem Papperts Beiträgen zu verdanken ist. Was man hier hörte, machte definitiv Lust auf mehr – was aber leider nicht kam, und da mit Gustl Lütjens mittlerweile ein Kernmitglied verstorben ist, kann man sich da auch kaum noch Hoffnung machen. Immerhin kann man bezüglich dieser „last words“ von einem sehr respektablen Vermächtnis sprechen. Zum 20jährigen Albumgeburtstag gibt es dieses nun endlich erstmals auf Vinyl. (1999/2019)