Rezension
Für eine Stadion-Pop-Hymne wie den Opener „All That“ würde so ziemlich jede Mainstream-Band morden, für die Mael-Brüder ist so etwas eine Fingerübung. Das zweite Dutzend Alben ist mit diesem hier voll, ihr Songwriting ist so brillant wie eh und je. Melodien und Refrains, die alle internationalen Charts stürmen müßten, was aber natürlich von der Gott und die Welt verspottenden Haltung der Maels verhindert wird. Schon die Songtitel sind grandios: „I’m Toast“, „Lawnmower“ (einer der absurdesten Pop-Momente seit „Vegetables“ von den Beach Boys), „Sainthood Is Not In Your Future“, „Stravinsky’s Only Hit“. Und einen Refrain wie „Put Your F***ing iPhone Down And Listen To Me“ kann auch niemand so bringen. Am Ende dieses abermals großmeisterlichen Pop-Glanzstückes kommt freilich der Maelsche Sarkasmus zum Erliegen: Zu „Please Don’t Fuck Up My World“ kann man nur noch aus Verzweiflung weinen. (2020)