Rezension
Kaum eine Band der Seattle-Szene war so schnell vom Underground-Phänomen zum Stadion-Act gewachsen, und nach wie vor kann man nur den Hut ziehen davor, wie es ihr gelang, ihre Authentizität zu bewahren. Auf diesen acht Plattenseiten kann man ihre ersten zwölf Jahre nochmals in konzentrierter Form erleben, wobei der Fokus (der Anzahl der Hits entsprechend) auf der Zeit bis „Vitalogy“ liegt. Die Zusammenstellung folgt übrigens einem ungewöhnlichen Prinzip: Die ersten beiden LPs enthalten die muskulösen bis wütenden „Rocker“, die beiden hinteren die Hymnen und Balladen. Wer sich Pearl Jam-Alben immer hauptsächlich wegen Eddie Vedders weicherer Seite gekauft hat, bekommt auf dem zweiten Teil der Sammlung also alles am Stück. Nicht ausgespart werden natürlich auch die großen Pearl Jam-Songs, die nur als Single veröffentlicht wurden: „State Of Love And Trust“, „I Got ID“, „Last Kiss“, „Man Of The Hour“. Außerdem kommen einige Titel in für diese Compilation vorgenommenen deutlich besser klingenden Abmischungen. – 2004 in kleiner und sofort vergriffener Auflage als vier LP-Set (damals für ca. 25.- Euro!) erschienen, nun noch einmal in zwei Doppelalben. (2004/2022)