Rezension
Die Unmittelbarkeit, mit der Eivind Aadland gerade die oft gespielten Grieg-Werke vermittelt und sie so wie zum ersten Male gehört erfahren läßt, verblüfft auch im zweiten Teil der geplanten Gesamtausgabe. Außerdem zeigen sich Facetten in dieser Musik, die bislang auch die größten Kollegen so nicht herausgearbeitet hatten: Hier wird an Mendelssohn angeküpft, dort gar Wagner vorausgegriffen! Spannender gestaltet dürfte man auch die zweite „Peer Gynt“-Suite kaum je erfahren haben; und die vibrierende Energie, die der Dirigent der Holberg-Suite verleiht, ist auch einigermaßen einzigartig. Abgerundet wird das Programm abermals durch zwei Repertoire-Raritäten: Den düsteren Trauermarsch auf den Tod des Komponisten-Kollegen Rikard Nordraak und die Grieg-eigene Orchestrierung des „Klokkeklang“ aus den „Lyrischen Stücken“ für Klavier Op. 54! (2014)