John Adams

Must The Devil Have All The Good Tunes? (Piano Concerto) / China Gates

Weitere Interpreten:  Yuja Wang, Klavier / Los Angeles Philharmonic, Dirigent: Gustavo Dudamel
Label/AN:  Deutsche Grammophon, 4838950
Format:  LP 180g

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Rezension

„Wie ein Naturlaut“, „Mit durchaus ernstem und feierlichem Ausdruck“ oder auch mal „Wie ein Axthieb“: So lauten einige der legendären Spielanweisungen Gustav Mahlers. Beim 1947 geborenen John Adams liest sich das so: „Gritty“, „Funky, but in strict tempo“, „Swing“, „Bot-like“. Natürlich gibt es auch ruhige Passagen („Gently, relaxed“), aber der erste Eindruck dieses ersten Klavierkonzertes des Komponisten nach über 20 Jahren ist: Das rockt. Zur Besetzung gehört dann auch unter anderem ein elektrischer Bass. Doch auch, wenn einen die Anfangssequenz erst mal gegen die Wand drückt: Der Effekt steht natürlich nicht im Vordergrund. Das 2018 geschriebene, von Gustavo Dudamel und dem Los Angeles Philharmonic in Auftrag gegebene Werk ist so abwechslungsreich wie inhaltlich reichhaltig. Der Klavierpart ist der 33jährigen Chinesin Yuja Wang übrigens buchstäblich auf den Leib geschrieben; Adams hatte bei der Komposition exakt ihren brillanten, strahlenden Klavierton im Ohr. Die Ersteinspielung des Werkes wird so gesehen wohl die Referenzaufnahme bleiben; man wünscht sich aber trotzdem, das Werk möge seinen Weg in die Konzertsäle der Welt finden: Eine solche Verbindung von Spaß und Substanz findet man in der zeitgenössischen Musik selten. Einen schönen Kontrast zu diesem hochenergetischen Konzert bildet das das Album ergänzende „China Gates“, ein lyrisches Frühwerk, das den Komponisten noch als stark von Steve Reich beeinflußt zeigt. (2020)

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