Rezension
25 Jahre liegen zwischen den beiden Musikern, aber als sie sich anno 1997 anläßlich einer Aufnahmesession mit John Lee Hooker kennenlernten, stimmte die Chemie auf Anhieb – und es fiel beiden nicht schwer, dem Rat des grummelnden Altmeisters zu folgen und gemeinsam zu arbeiten; auf der Bühne wie im Studio trafen sie sich seither immer wieder. Bis zu einem vollständigen Album dauerte es dann allerdings doch bis 2013; dafür wurde „Get Up!“ aber auch ein echtes Highlight (für das es einen verdienten Grammy gab). Auf die Fortsetzung mußte man nun nicht ganz so lange warten – sie ist nicht weniger exzellent. Harper schrieb auch dieses Mal sämtliche Songs und erweist sich einmal mehr als großer Traditionalist, der den Gospel ebenso verinnerlicht hat wie den Soul („When Love Is Not Enough“) – und den Blues sowieso, gleich ob rural aus dem Delta oder urban aus Chicago. Und es sind immer wieder große Momente, wenn sich zu seiner Stimme oder seiner Gitarre die raue, intensive Harp des Mittsiebzigers gesellt. Manchmal – in „Trust You To Dig My Grave“ etwa – ist die Symbiose nicht weit entfernt vom legendären Folk Blues-Duo Sonny Terry/Brownie McGhee. Und da dürfte für diese Besetzung die Meßlatte noch eine Weile hängen… (2018)