Rezension
Gut: Sie mögen noch nie von CJ Camerieri, der sich hinter dem Projektnamen CARM verbirgt, gehört haben. Aber seine Trompete haben Sie möglicherweise doch schon mal gehört: Auf Platten von Sufjan Stevens, Bon Iver, The National, My Brightest Diamond, Mouse On Mars, aber auch Mainstream-Künstlern wie Taylor Swift oder Paul Simon (der ihn erst zuletzt wieder in seiner Live-Band dabei hatte). Auf Camerieris erstem eigenen Album kommen zwar gelegentlich auch Gesangsstimmen vor (etwa die von Stevens!), meist steht aber sein Instrument im Fokus – in einer Musik, die sich weder als Pop noch als Jazz bezeichnen läßt, die in ihren vielschichtigen, teils elektronischen, teils analogen Arrangements aber durchaus als Update der Zusammenarbeit von Miles Davis mit Gil Evans bezeichnet werden kann. Neben Stevens geben Bon Ivers Justin Vernon, Mouse On Mars, Shara Nova (My Brightest Diamond) und Georgia Hubley und Ira Kaplan von Yo La Tengo Gastspiele, was aber nur am Rand interessieren muß: Dieses hochspannende Album ist vor allem Camerieris, der hier endlich neben seinen bekannten instrumentalen Fähigkeiten auch seine Talente als Komponist und Arrangeur ausspielen kann. Schmeckt definitiv nach Mehr! (2021)