Paul Robeson

At Carnegie Hall

Label/AN:  Pure Pleasure / Vanguard, PPANVSD2035
Format:  LP 180g

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Rezension

Man spürt zunächst die Atmosphäre in der ehrwürdigen Halle. Dann betritt eine Legende die Bühne. Viele Jahre hatte der 1898 geborene Sänger, Schauspieler und politische Aktivist Paul Robeson zwangspausieren müssen: Für seine offene Sympathie für den Kommunismus hatte er in der McCarthy-Ära einen hohen Preis zahlen müssen. Doch mit dem Tod des hysterischen Senators hatte sich die Lage entspannt. Am 9. Mai 1958 kehrte er mit dem hier dokumentierten Auftritt auf die Bühne zurück. Es gab eine Menge Leute, die darauf brannten, Robeson wieder zu erleben – und der bot an jenem Abend die ganze Palette seiner vielfältigen Talente: Als Gospelsänger natürlich, aber sein beeindruckender Bassbariton ist hier auch in Liedern von Dvorak, Schubert und Mussorgsky zu hören, sogar in einer Bachkantate. Amerikanische Folklore steht ganz selbstverständlich neben russischer. Zu den bewegendsten Momenten zählen der große Monolog aus Mussorgskys „Boris Godunow“ (auf russisch!!) und jener aus Shakespeares „Othello“: Man kann sich nur zu gut vorstellen, wie das Carnegie Hall-Publikum an den Lippen dieses Mannes hing. Ein Orchester brauchte Robeson übrigens nicht; die Klavierbegleitung von Alan Booth genügte vollkommen: Eine Bühne gleich welcher Größe mit schierer Präsenz zu füllen, war für ihn selbstverständlich. Ein historisches Dokument – um so bedeutender, als daß der hier bereits 60jährige sonst kaum Aufnahmen aus der HiFi-Ära hinterließ… (1958/2016)

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