Rezension
Eigentlich nur ein Seitenprojekt für Sänger/Drummer Julien Ehrlich und Gitarrist Max Kakacek (beide gut beschäftigt in verschiedenen Formationen der Chicagoer Szene), traf das 2016er Debüt doch einen Nerv – und wurde erfolgreicher als alles, was die beiden bisher betrieben hatten. Und das mit feinsinnigem Kammer-Soft Rock, ohne hohe Geschwindigkeiten und große Phonstärken. Das zweite Album enthält zwar vielleicht etwas opulentere Arrangements, bleibt aber sonst in der Spur – und wieder schleicht sich dieses glückselige Lächeln ins Gesicht. Die Art und Weise (und das Niveau!), wie hier Musik gemacht wird, findet man sonst eher diesseits des Atlantiks, vor allem in Schottland – von Belle And Sebastian bis The Pearlfishers. Bei Whitney kommt noch eine gute Portion California Dreaming dazu. Auf die laute Millionenstadt Chicago als Ursprungsort würde man eher nicht tippen. Aber vielleicht ist es gerade das, was diese Songs ausmacht: Die Sehnsucht nach Ruhe, die Zeit für liebevolle Details im bewußten Gegensatz zur urbanen Realität. (2019)