Die Basis für die Zusammenarbeit war purer Zufall: 1966 war MPS-Chef Hans Georg Brunner-Schwer (zu diesem Zeitpunkt noch Technischer Geschäftsführer von SABA) beruflich in San Francisco und besuchte mit seinem Aufnahme-Team einen Club, in dem Les McCann spielen sollte. Der war aber verhindert, den Ersatz gab ein offensichtlich hochtalentierter Newcomer namens George Duke. Die Deutschen waren so begeistert, daß noch am selben Abend eine Aufnahmesession stattfand – die zum Leader-Debüt des Musikers wurde. Der Prolog freilich nur für die dann erst gut fünf Jahre später beginnende, eigentliche Zusammenarbeit. Denn zwischen seinen Engagements bei Cannonball Adderley und Frank Zappa nahm Duke für Brunner-Schwers neues Label sechs Solo-Alben auf, die zum Kreativsten und Besten zählen, was die Ära des sogenannten Fusion Jazz hervorgebracht hat. Dukes Integration des ARP-Synthesizers in den Jazz kommt dabei fraglos eine wegweisende Bedeutung zu, darauf reduzieren läßt sich seine Musik aber gewiß nicht: Diese LPs (das Doppelalbum „Solus / The Inner Source“, „Feel“, „Faces In Reflection“, „The Aura Will Prevail“, „I Love The Blues, She Heard Me Cry“ und „Liberated Fantasies“) zeigen ihn als Klangforscher und Erneuerer, der neben Jazz, Rock und Funk auch gerne die Leichtigkeit lateinamerikanischer und brasilianischer Rhythmik integrierte, was sich auch in der Wahl seiner Mitmusiker spiegelt – oft Mitglieder der damaligen Santana-Band oder das Ehepaar Flora Purim und Airto Moreira. Sicherlich ein Grund – doch nicht der einzige –, warum Dukes Musik besser gealtert ist als manch anderes aus dieser Ära… Die Box enthält alle sechs Alben als liebevoll detaillierte Faksimile-Ausgaben. Gemastert wurde von den analogen Urquellen, verantwortlich zeichnet „somelier du son“ Dirk Sommer! (2015)