Rezension
Das dritte Album der Berlin-Trilogie gehört eigentlich nur noch insofern dazu, als daß es ebenfalls mit Brian Eno entstand. Denn hier war Bowie schon wieder ein Anderer, wieder auf der Suche. Die kalte Elektronik der beiden Vorgänger spielt eine Rolle, aber sie verschmilzt hier mit dem Pop der vorangegangenen Phasen (vielleicht als Konsequenz der „Isolar II“-Tour). Nicht genug damit, experimentierte Bowie hier auch mit Weltmusik-Elementen, vor allem der Musik der vorderen Orients. Die Kritiken fielen damals verhalten aus, auch die Verkäufe waren für ein Bowie-Album vergleichsweise mäßig und lagen unter denen der weit sperrigeren Studio-Vorgänger. Das Songmaterial ist aber durchweg brillant, und Bowies „New Wave“-Album (wie man es vielleicht beschreiben könnte) zählt sicherlich zu den immer noch am meisten unterschätzten Werken in der Diskographie. (1979/2018)