Rezension
Das dritte Album des zweiten großen Davis-Quintetts zählt sicherlich zu den unterschätztesten, weil auf den ersten Blick unspektakulärsten Alben in der Diskographie des Trompeters. Selbst in den schnelleren Titeln wie dem Opener „Prince Of Darkness“ ist der Charakter der Musik ein sanfter – und doch geht es um hochkomplexe harmonische Strukturen. Alle Beteiligten haben durchaus herausragende Soli, doch stehen diese nicht im Vordergrund: „Sorcerer“ ist ein Album des Ensemble-Klangs. Wie diese stellare Band miteinander kommunizierte, das läßt sich hier besonders intensiv erfahren. Und die feinst gewebten Texturen sind auf diesem hervorragenden 45 UPM-Umschnitt natürlich besser denn je erlebbar… (1967/2014, Pressung aktuell)