Rezension
Auch dies eine Ausnahme-ECM (und abgesehen von seiner Mitwirkung in Dave Hollands „Conference Of The Birds“ sieben Jahre zuvor auch die einzige Arbeit Rivers‘ für das Label). Mitte der Sechziger war der Saxophonist und Flötist (auch hier ist er an beiden Instrumenten zu hören) für einige der spannendsten Alben des Blue Note-Kataloges verantwortlich gewesen, auf denen er die Radikalität des Free Jazz mit der Bop-Tradition versöhnte. 15 Jahre später hat seine Musik sich deutlich weiterentwickelt; doch kann man immer noch hören, wo sie herkommt. Wenn Rivers (mit Posaunist George Lewis sowie Holland am Bass und Thurman Baker am Schlagzeug) den Jazz in Grenzbereiche führt, ist da nichts Aggressiv-Revolutionäres wie bei einem Peter Brötzmann: Rivers‘ Ansatz ist einerseits der eines Intellektuellen, andererseits aber erstaunlich organisch. Auch ist da viel Raum und Luft in diesen musikalischen Konversationen: Es fällt überraschend leicht, diesen an sich hochkomplexen Gedankengängen zu folgen… (1979/2014)